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Hoffnung und Angstfreiheit in Corona-Zeiten Teil 3

Die Infektionszahlen steigen haltlos, unkontrolliert und es ist kein Ende in Sicht. Mir persönlich macht diese Tendenz enorm viel Angst. Nicht nur, weil ich mich selbst infizieren, erkranken und sterben könnte. Sondern weil ich auch ständig mit dem Wissen lebe, aus Versehen jemand anderen anzustecken und vielleicht für seinen Tod verantwortlich zu sein. Kein schöner Gedanke. 

 

Eines schönen Nachmittags traf ich mich mit meinen ehemaligen Studienkollegen aus Pharmazie und Biologie. Zwei davon sind heute Pharmazeuten in einer großen Firma, die dritte ist Allgemeinmedizinerin. 

 

Nachdem meine ehemaligen Studienkollegen meine sorgsam recherchierte Statistik auf links gedreht hatten (nachzulesen hier) und einer der Pharmazeuten mir eine Frage gestellt hatte, die mich völlig aus dem Konzept brachte (nachzulesen hier) wurde ich das Gefühl nicht los, mich langsam zum Gespött zu machen als der dumme Journalist unter den Göttern in Weiß - natürlich nur aus Spaß, wir waren damals gute Freunde und sind es bis heute geblieben. So schmausten wir entspannt unseren Kuchen und schenkten Kaffe nacht. Die Runde war entspannt und da mir die Angst vor der Krankheit genommen wurde, grummelte mein Magen auch nicht mehr so doll. Ich dachte schon über die nächsten Recherchen und Artikel nach, die ich in nächster Zeit über das Thema schreiben werde.

 

Da warf der andere Pharmazeut so ganz trocken ein, dass die Zahl der Infizierten genau genommen sogar noch geringer ist, als die absoluten und auch die relativen Zahlen. Die zwei anderen pflichteten ihm nickend bei und ich wollte ehrlich gesagt nicht schon wieder wie der Dorfdepp dastehen und nickte auch. Ich muss dabei einen sehr dummen Gesichtsausdruck gehabt haben, denn es vergingen ein paar Sekunden peinliche Stille, in denen mich die drei grinsend ansahen, weil sie genau wussten, dass ich keine Ahnung hatte, wovon sie redeten. Wir brachen in schallendes Gelächter aus über diese seltsame Situation und genehmigten uns ein weiteres Stück Kuchen.

 

Dann wollte ich aber nicht mehr unwissend bleiben und fragte nach, was er denn damit meinte. Der Pharmazeut sagt, dass diese Statistik durch den PCR-Test erhoben wird. Der PCR-Test ist ein Test, bei dem ein Teststäbchen in den Rachenraum des Patienten eingeführt wird und mit dem nachgewiesen wird, ob der Patient mit Corona infiziert ist. Ich habe viele Artikel darüber geschrieben, daher wusste ich, was der PCR-Test ist.

 

Der Pharmazeut lehnte sich dann zurück und setzte seinen Blick etwas schief. Er meinte, dass das so nicht ganz richtig ist, wenn man es wissenschaftlich betrachtet. Der PCR-Test liefert keinen Nachweis der Corona-Infektion, sonder er liefert einen Verdacht der Corona-Infektion. Ich war nicht ganz sicher, was der Unterschied war, daher fragte ich nach. Er erklärte, dass ein Nachweis unumstößlich ist. Wenn die Gardine rot ist, ist sie rot. Ende. Ein Verdacht ist, als würde man in ein dunkles Zimmer gehen und nur vermuten, dass die Gardine rot ist, weil sie in der Dunkelheit den Anschein macht, selbst wenn sie bei Licht eigentlich grün ist. Ein Verdacht bedeutet, dass man mit Corona infiziert sein könnte, aber es nicht zwangsläufig auch ist.

 

Ich fragte ihn dann, wie es sein kann, dass ein Test für eine Bestimmte Krankheit nur einen Verdacht liefern kann. Er meinte, das liegt daran, was dieser Test überhaupt testet. Er hat Kollegen in einem der Labors, die den PCR-Test geprüft haben und verifizieren sollten, daher weiß er recht genau, was dieser Test eigentlich testet. 

 

Ich dachte immer, der PCR-Test testet auf Corona, aber der Test testet tatsächlich nur auf ein Stück einer chemischen Verbindung, die im Corona-Virus enthalten ist. Als Biologe weiß ich, dass solche Tests häufig so sind. Man sucht ein Stückchen, ein Fragment von einem Virus oder einem Bakterium, das man zweifelsfrei nachweisen kann. Man hat dann zwar nicht das Virus selbst nachgewiesen, sondern nur das Fragment, aber da dieses Fragment an dem Virus dran ist, kann man davon ausgehen, dass man damit auch das Virus nachgewiesen hat.

 

Als ich dem Pharmazeuten das so erklärte, nickte er und bestätigte es. Doch dann meinte er, dass diese Fragment nicht nur an dem Corona-Virus dran ist. Es ist auch am Grippe-Virus dran und an anderen Viren. Es ist ebenso in körpereigenen DNA-Bruchstücken. Es ist auch in einem Bestandteil der Grippeimpfung enthalten. Und es ist sogar in Antikörpern enthalten. Antikörper sind die Teilchen, die gegen Krankheiten kämpfen und immun gegen Krankheiten machen.

 

Das bedeutet, ein positiver PCR-Test kann bedeutet, dass man mit Corona infiziert ist. Es kann aber auch bedeuten, dass man eine Grippe hat. Es kann auch bedeuten, dass man sich vor Kurzem gegen die Grippe hat impfen lassen. Und es kann ebenso bedeuten, dass man gegen Corona bereits Antikörper gebildet hat und immun ist.

 

Der Pharmazeut sagt, der PCR-Test hat in Bezug auf Corona eine Fehlerquote von 80%. Nur 20% der positiv Getesteten sind auch tatsächlich mit Corona infiziert. Von 100 positiv getesteten Infizierten, sind gerade mal 20 tatsächlich infiziert. Die restlichen 80 positiv Getesteten sind kerngesund, immun oder haben einfach nur eine Grippe.

 

Das bedeutet, dass selbst die relativen Zahlen der Statistiken von Infizierten, die deutlich kleiner sind als die absoluten Zahlen, nochmal um 80% kleiner sind. 

 

Als ich meine Statistik noch einmal angesehen habe und im Kopf kurz gerechnet habe, ist mir aufgefallen, dass die Infektionen deutlich geringer sind, als im März und April, sogar geringer als im Sommer. 

 

Mir fielen erneut hundert Steine vom Herzen. Ich war so unfassbar erleichtert darüber, dass sowohl die Infektionszahlen wahnsinnig niedrig sind, ebenso wie die Erkrankungen und die Todeszahlen und dass alle Zahlen rückläufig sind. Dieses Gespräch nahm mir wahrlich alle Last von den Schultern, mich mit Corona zu infizieren oder unabsichtlich jemand anderen zu infizieren und möglicher Weise verantwortlich für dessen Tod zu sein. Es war das beste Gespräch meines Lebens.

 

Und die Moral: Redet mit alten Studienkollegen. Da kommt ganz sicher was Gutes bei raus.

 

Luan Cornelius

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